Die Siebenkämpferinnen und Zehnkämpfer genießen einen besonderen Status in der Leichtathletik, gelten sie doch aufgrund ihrer umfassenden Fähigkeiten als Könige der Sportart. Auf deren Spuren waren am Wochenende Nelly Heinzig (w13) und Morten Kutzner (m12) unterwegs.
Bei den Thüringer Hallenmehrkampfmeisterschaften absolvierten sie den letzten Wettkampf dieser Hallensaison. Beide mussten im Weitsprung, Hochsprung, über 60m Hürden, im Kugelstoßen und beim abschließenden 800m-Lauf an ihre Grenzen gehen und damit in kürzester Zeit fünf anstrengende Disziplinen absolvieren. Morten, der in den ersten beiden Wettkämpfen der Hallensaison im Weitsprung jeweils drei ungültige Versuche im Weitsprung hatte, startete mit Versuchen über vier Meter erfolgreich in den Wettkampf. Auch im Hürdenlauf, Kugelstoßen und Hochsprung zeigte er gute Leistungen und war vor dem abschließenden 800m Lauf auf Medaillenkurs. Unglücklicherweise verletzte er sich beim Hochspringen und konnte aufgrund eines ausstrahlenden Schmerzes nicht mehr richtig auftreten. Aus diesem Grund musste er den Wettkampf leider nach vier Disziplinen beenden. Nichtsdestotrotz zeigte er, dass er mit seinen Leistungen in Thüringen zu den besten- und vielseitigsten Athleten seiner Altersklasse zählt. Nelly startete mit einem guten Hochsprung, einer guten, aber aufgrund eines gedribbelten Anlaufs zur ersten Hürde, nicht optimalen Hürdenzeit und einer guten Leistung im Weitsprung in den Wettkampf. In der vierten Disziplin, dem Kugelstoßen, belohnte sie sich für ihre konzentrierte Arbeit im Techniktraining der Vorwoche. Mit 8.18 m stieß sie erstmals über 8m und gewann die Teildisziplin mit deutlichem Vorsprung. Dank dieses hervorragenden Stoßes lag Nelly vor der letzten Disziplin auf Platz 3, mit nur wenig Abstand auf Platz 2, aber auch auf Platz 4 – und jetzt folgten ja nur noch die ungeliebten 800m. Aber statt ängstlich oder verhalten in diesen Lauf zu gehen, zeigte Nelly einen mutigen und klugen Lauf. Nach der ersten Runde, in der sie knapp hinter ihren Konkurrentinnen lief, setzte sie eine Tempoverschärfung und hielt ihr hohes Tempo bis zum Schluss. Lohn für diesen couragierten Lauf war eine neue persönliche Bestleistung und in der Endabrechnung die Silbermedaille bei den Thüringer Mehrkampfmeisterschaften.
Foto: ALV